Laienkloster ist Einsiedelei

Obwohl die Welt damals eine wesentlich stillere war als heute, hat sich z.B. Franziskus zu seiner Zeit öfter im Jahr in Einsiedeleien begeben, um in Zurückgezogenheit Gemeinschaft mit Gott zu pflegen. Teresa von Avila hätte Franziskus Herzensanliegen wohl folgendermaßen formuliert – hätte sie nicht 200 Jahre nach ihm gelebt:

Er wollte nichts anderes als bei einem Freunde verweilen, mit dem er oft allein zusammenkam, einfach um bei ihm zu sein, weil er sicher wußte, daß er ihn liebte.

Wer mit Gott in einer sich stetig vertiefenderen Beziehung leben möchte, dem sei das Analogieprinzip, dass das 4. Laterankonzil 1215 definiert hat, ins Herz geschrieben:
„Gott und Geschöpf sind sich zwar ähnlich, doch ist diese Ähnlichkeit mit einer noch größeren Unähnlichkeit behaftet.“
Auch wenn die Beziehung zwischen Gott und Mensch Ähnlichkeit mit einer zwischenmenschlichen Beziehung aufweist, so ist deren Unähnlichkeit immer um ein Vielfaches größer.

Wir Menschen werden Gott zu Lebzeiten vermutlich nie ganz erfassen können. Unsere Suche nach Gott wird hier auf Erden ihr Ziel nie vollständig erreichen. Sollten wir deshalb die Suche nach Gott aufgeben?  Das wäre fatal, da es doch immer ein Mehr von Gott geben wird und die Suche in jedem Fall ein Teil des Zieles ist.

Aber, wie Johannes der Täufer im Johannesevangelium sagt: „ich aber muß abnehmen“ und wie Jesus Christus in den Evangelien bezeugt: es wird kein Mehr von Gott geben, ohne ein Weniger von uns.

Und genau das geschieht, wenn Du die Abgeschiedenheit unseres Laienklosters suchst. Und genau das geschieht, wenn Du dich Gott in der manchmal unerträglichen Stille auslieferst.